Amt für Soziales und Standesamt: Weitere Unterstützung für die Viernheimer Kindertagesstätten während der Pandemie

Stadtverwaltung stellt FFP2-Masken und ermöglicht ergänzende Schnelltests für Erzieherinnen und Erzieher

Die Landesregierung hat mit Blick auf die Pandemie dazu aufgerufen, die Kinder nur zu bringen, wenn es wirklich notwendig ist, die Entscheidung dazu ist den Eltern überlassen. Das führt in Viernheim aktuell zu einer Auslastung zwischen 67 und 100 Prozent in den Krippen, in den Kitas nutzen die Hälfte der Eltern ihren Betreuungsplatz, mit steigender Tendenz.

Rudolf Haas, Leiter des Amtes für Soziales und Standesamt: „Es gibt Einrichtungen, da sind bereits knapp 80 Prozent der Kinder da.“ Bürgermeister Matthias Baaß sieht, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen in einer sehr herausfordernden Situation befinden, „denn gleichzeitig sind sie aufgefordert, wegen der Pandemie in kleinen Gruppen zu arbeiten. Das ist im Grunde nicht mit der relativ hohen Zahl von Kindern, die kommen, vereinbar, denn es geht auch um die Gesundheit des Personals selbst. Das wird in Hessen so nicht mehr lange aufrechtzuhalten sein, so Baaß. Denn das Personal sei sich darüber im Klaren, dass es weitgehend ungeschützt und dies auch nahezu nicht veränderbar ist. Mit FFP2-Masken und ergänzenden Schnelltests für die pädagogischen Fachkräfte möchten Bürgermeister Matthias Baaß und Amtsleiter Rudolf Haas das Personal der Kindertagesstätten stärken und es bei seiner wichtigen Arbeit unterstützen. Baaß: „Die ergriffenen Maßnahmen sollen daher auch eine moralische Unterstützung der Erzieherinnen und Erzieher in den Viernheimer Kindertagesstätten sein.“

Die bereits seit Monaten andauernde Corona-Pandemie verursacht viele Änderungen und Einschränkungen in der Lebens- und Arbeitswelt der Bevölkerung, das trifft insbesondere auf die Kinderbetreuung zu. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung sind alle Verantwortlichen zusätzlich gefordert und stetig müssen die Anweisungen der neuen Corona-Verordnungen im praktischen Betrieb vermittelt und umgesetzt werden. Aktuell hat das Land Hessen die Eltern von Kindern in Krippen und Kitas dringlichst aufgerufen, soweit wie möglich ihr Kind zu Hause zu betreuen.

Denn es gilt, die Kinderanzahl in den Einrichtungen zu reduzieren, damit dort besser die Hygienekonzepte umgesetzt werden können, die maßgeblich auf kleineren und getrennten Gruppen basiert. Das wichtigste Ziel für alle ist zudem die Reduzierung von Sozialkontakten.

Gleichwohl kann in einem Krippen- oder Kitabetrieb nicht auf vorgeschriebene Mindestabstände zwischen Kind und Fachkraft geachtet werden. Erzieherinnen und Erzieher arbeiten in einem Umfeld, in dem persönliche Nähe unweigerlich notwendig ist und eigene Schutzmaßnahmen kaum umsetzbar sind. Die Kinderbetreuung in Pandemiezeiten verlangt einen zusätzlichen Aufwand und ein hohes Engagement der Erzieherinnen und Erzieher, zumal es Sorgen und Ängste gibt.

Die Stadtverwaltung Viernheim steht daher schon seit Beginn der zweiten Welle der Corona-Pandemie mit den Trägern und den Kitaleitungen in Kontakt. In gemeinsamen Gesprächen wurden Maßnahmen entwickelt, die das Personal in den Einrichtungen unterstützen soll. „Bereits Ende letzten Jahres wurden die Reinigungsstunden erhöht, da bis dato Erzieherinnen und Erzieher auch Desinfektionsmaßnahmen mit durchführen mussten. So konnte hier etwas Entlastung geschaffen werden“, erklärt Baaß. Sofern es erforderlich war, konnten die Einrichtungen auch für den Flurdienst ein zusätzliches Stundenkontingent erhalten. Anfang diesen Jahres wurde die zentral von der Stadtverwaltung eingekauften CO2-Ampeln an alle Kindertagesstätten verteilt. Baaß: „Die CO2-Ampel unterstützt die Erzieherinnen und Erzieher bei der Beurteilung, ob ein Gruppenraum gelüftet werden muss oder noch nicht“. Gleichzeitig könnten über die Messung des CO2-Gehalts in der Luft auch Rückschlüsse über die vorhandenen Aerosole im Raum gezogen werden.

Gegenwärtig werden weitere Unterstützungsmaßnahmen, als Schlussfolgerung aus dem Gespräch von Bürgermeister Matthias Baaß, Amtsleiter Rudolf Haas und den Kitaleitungen am 19. Januar 20201 umgesetzt:

FFP2-Masken für das Personal der Kindertagesstätten
Die Stadt Viernheim stellt für die kommenden Wochen, so lange die Pandemie-Lage anhält, allen Erzieherinnen, Erziehern und dem Küchenpersonal FFP2-Masken für ihre Arbeit in den Einrichtungen zur Verfügung. Im Rahmen einer ersten Lieferung konnten bereits 4.000 Masken an die Einrichtungen verteilt werden. „Für eine Anschlussversorgung haben wir bereits weitere 2.000 Masken bestellt, die Mitte des Monats geliefert werden“ so der zuständige Amtsleiter Rudolf Haas. „Die Unterstützung wird so lange fortgesetzt, bis die Pandemielage vorübergegangen ist.“

Ergänzende Schnelltests für Erzieherinnen und Erzieher
Das Land Hessen bietet die Möglichkeit, dass sich das Betreuungspersonal alle 14 Tage einem Schnelltest unterziehen kann. Die Kosten hierfür werden vom Land getragen. Aufgrund der zuletzt sich wieder verschärfenden Infektionslage und dem Aufkommen der sich leichter übertragbaren britischen Mutante des SARS-CoV-2 Virus, hat sich die Stadt Viernheim dazu bereit erklärt, die Möglichkeit für eine ergänzende Testung für die Erzieherinnen und Erzieher anzubieten und die Kosten hierfür zu übernehmen. Damit wird es den Einrichtungen ermöglicht, dass das Personal bei Bedarf zumindest jede Woche getestet werden kann. Damit soll etwas mehr Sicherheit in diesen ungewissen Zeiten gegeben und mögliche Infektionen schneller aufgedeckt werden.

Die Träger Arbeiterwohlfahrt sowie der evangelischen und katholischen Kirche freuen sich sehr über das städtische Unterstützungsangebot. „Die pädagogischen Fachkräfte sind sehr dankbar, dass ihr Gesundheitsschutz und die Sorgen und Ängste von der Stadt Viernheim ernst genommen werden und diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten Abhilfe schafft“, berichtet Peter Lichtenthäler von der Arbeiterwohlfahrt.