Städtisches Radverkehrskonzept nimmt weiter an „Fahrt auf“ – Neuer Radweg entlang der L3111 Richtung Muckensturm-Heddesheim

Sanierung der „Panzerstraße“, Bau eines Radweges Richtung Hüttenfeld, Hofmannstraße soll Fahrradstraße werden, Fahrradboxen am OEG-Bahnhof, Radschnellweg Mannheim – Viernheim – Weinheim. So lautet die Agenda des städtischen Radverkehrskonzepts, das im November 2020 von den städtischen Gremien einstimmig beschlossen wurde und an dessen Umsetzung die Stadtverwaltung seitdem arbeitet.

Mit großen Schritten geht es in Sachen Radverkehrsförderung in Viernheim voran. Erste Maßnahmen wie die abschließbaren Fahrradboxen und die Ausbesserung des Radwegs von Viernheim nach Lampertheim, die sogenannte „Panzerstraße“, sind bereits erledigt (wir berichteten). Als nächstes soll nun der bestehende Geh- und Radweg entlang der L3111, ausgehend von der Autobahnbrücke BAB 659, in Richtung Muckensturm verbreitert und eine Verlängerung des Radwegs ab der „Ziegelhütte“ bis zur baden-württembergischen Landesgrenze (Höhe Baumschule Christophel) gebaut werden. Bei einem Pressetermin vor Ort stellten Bürgermeister Matthias Baaß gemeinsam mit Carsten Miller vom Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung sowie Heddesheims Bürgermeister Michael Kessler die Maßnahme zur Radverkehrsförderung vor.

Vergabe der Planungsleistungen erfolgt – Baubeginn im Jahr 2024
„Seit vielen Jahren verfolgen die Stadt Viernheim und die Gemeinde Heddesheim gemeinsam das Ziel, auf dieser Strecke einen Radweg zu schaffen“, erklärt Viernheims Bürgermeister Baaß, denn die momentane Situation stelle eine große Gefahr für Radfahrer und Fußgänger dar. Vor über einem Jahr gab es bereits vom Baulastträger „Hessen mobil“ das Signal einer möglichen Finanzierung für den geplanten Radweg, der aber keine Kapazitäten für die Planung hatte. „Daher hat die Stadt Viernheim sich dazu entschlossen, diese Aufgabe zu übernehmen und gemeinsam mit Hessen Mobil im vergangenen Jahr zwei Planungsvereinbarungen „Verbreiterung Bestand und Neubau“ unterzeichnet“, so Baaß. Auf dieser Basis konnte die Stadt Viernheim nun ein entsprechendes Vergabeverfahren für die Beauftragung eines geeigneten Ingenieurbüros zur Erbringung der Planungsleistung durchführen. Den Zuschlag erhielt nun das Unternehmen „infraconsult IC GmbH“ aus Mengerskirchen gemeinsam mit deren Partnerbüro „Stadt Land Bahn“ (SLB) aus Boppard. „Insgesamt beläuft sich die Länge des bereits bestehenden Radwegs auf 330 Meter, der verbreitert werden soll und die Verlängerung, also der neue Radweg bis zur Landesgrenze beträgt rund 780 Meter“, erklärt der städtische Verkehrsplaner. Da noch einige Abstimmungen erfolgen und die Eigentumsverhältnisse im Vorfeld geklärt werden müssten, sei mit einem Baubeginn in 2024 zu rechnen. Die Auftragssumme beläuft sich auf rund 46.000 Euro, wobei die Kosten auf Basis der vorliegenden Planungsvereinbarungen grundsätzlich durch Hessen Mobil erstattet werden.

Damit der neue Radweg auf hessischer Gemarkung aber nicht direkt an der Landesgrenze endet, ist die Gemeinde Heddesheim derzeit mit dem Landrat des Rhein-Neckar-Kreises im Gespräch, um die Lücke von 800 Meter bis zum Kreisel in Muckensturm zu schließen. „Dadurch entsteht eine deutliche Verbesserung für die Radfahrer mit einem direkten Anschluss an die Verbindung nach Heddesheim oder Weinheim“, verdeutlicht Bürgermeister Kessler. Der künftige durch einen Grünstreifen abgesetzte Fahrradweg soll mit einem ausreichenden Abstand von circa 1,5 Metern parallel der Landesstraße verlaufen und circa 2,5 bis 3 Meter breit sein.

Gemeinde Heddesheim investiert in weitere Sanierungen
Damit auch die Qualität der vorhandenen Radwege erhalten bleibt, wird Heddesheim noch in diesem Jahr zwei neue Verbindungen erneuern, bei denen sich der Belag in einem sehr schlechten Zustand befinde, so Kessler. Dabei handle es sich um den circa 1 Kilometer langen Rad- und Wirtschaftsweg in Höhe „Am Straßenheimer Weg“ entlang der L 631 in Richtung Viernheim Mitte sowie eine 200 Meter lange Strecke von Heddesheim in Richtung Golfclub/Neuzenlache. „Somit haben wir dann eine Anbindung an die bereits bestehende `gute Strecke‘ Viernheim Neuzenlache“, erklärt Kessler abschließend.

Weitere aktuelle Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Viernheim
Weitere Maßnahmen im Rahmen des Radverkehrskonzepts der Stadt Viernheim sind der Bau eines neuen Radweges entlang der L3111 in Richtung Hüttenfeld bis zur ersten Abfahrt Hüttenfeld, wie Bürgermeister Baaß berichtet. Zunächst seien hier noch ab Herbst Rodungsarbeiten und Kampfmittelsondierungen vorzunehmen, ehe mit dem Bau im Frühjahr 2022 begonnen werden könne. Abschluss der Maßnahme, die komplett von Hessen Mobil geplant und umgesetzt wird, sei in 2022/23 vorgesehen.

Des Weiteren soll ebenfalls noch in diesem Jahr die Hofmannstraße eine neue Fahrradstraße werden. „Ein Förderantrag wurde bereits beim Land Hessen gestellt“, ergänzt Carsten Miller den Maßnahmenkatalog. Die Umsetzung solle schnellstmöglich nach Erhalt des Bescheids erfolgen.

Für die große Radkomfortverbindung Mannheim – Viernheim – Weinheim wurden ebenfalls Fördermittel beim Land Hessen beantragt, damit nach Möglichkeit im vierten Quartal diesen Jahres die Vergabe der Planungsleistungen erfolgen könne. Baaß: „Hierbei soll die Öffentlichkeit frühzeitig an der Planung beteiligt werden“, dies würde gerade von allen beteiligten Institutionen wie den Städten Mannheim, Weinheim und Viernheim, dem Kreis Bergstraße und dem Verband Metropolregion Rhein-Neckar vorbereitet.

„Weiterer wichtiger Baustein zur Radverkehrsförderung Viernheims stellen die im Frühjahr 2021 in Betrieb genommenen Fahrradabstellmöglichkeiten in Form von abschließbaren Fahrradboxen am Viernheimer OEG-Bahnhof dar“, so der Verkehrsplaner. Diese stünden zur dauerhaften Vermietung bereit und ergänzten die bestehenden überdachten Fahrradabstellanlagen.