Das städtische Gleichstellungsbüro zeigt Flagge für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Als Zeichen der Solidarität mit der LSBTIQ-Bewegung beteiligt es sich an den Aktionen rund um die „Monnem Pride“, beziehungsweise dem Christopher Street Day (CSD) Mannheim, der am 12. Juli stattfindet. Deshalb wird das Gleichstellungsbüro gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Baaß am Mittwoch, 9. Juli, um 18 Uhr vor dem Alten Rathaus in der Kettelerstraße 3 die Regenbogenfahne hissen. Mit dabei wird auch Susanne Hun vom Queeren Zentrum Mannheim (QZM) sein, dass die „Monnem Pride“ organisiert. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Fahnenhissung teilzunehmen und ein Zeichen für Vielfalt zu setzen.
Das diesjährige Motto „Zusammen eins. Intersektional. Antifaschistisch. Queer“ ist auch eine Reaktion auf die aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklung. „Nach der Bundestagswahl rufen die Veranstaltenden zu mehr Zusammenhalt der demokratischen Kräfte auf,“ weiß Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich. Sie positionieren sich klar gegen rechtsextreme Tendenzen, gegen die Vereinnahmung demokratischer Debatten durch extremistische Gruppen sowie gegen jede Form gesellschaftlicher Ausgrenzung durch Hass, Hetze und Gewalt.
Hintergrund Christopher Street Day
Beim Christopher Street Day (CSD) handelt es sich heute um eine Demonstration queerer Menschen für Gleichberechtigung und Akzeptanz sowie gegen jede Form von Diskriminierung.
In New York fing 1969 alles an. Es ist Mitte der 60er Jahre, in den USA Höhepunkt der Proteste gegen Vietnamkrieg und das Erstarken der Hippiebewegung „Sex, Drugs & Rock ‚n‘Roll“. Doch Homosexuelle und Transgeschlechtliche profitieren von dieser Bewegung kaum. „Wer sich in den Großstädten überhaupt in die einschlägigen Bars traute, musste stets damit rechnen, bei einer der regelmäßigen Razzien verhaftet zu werden. Die Polizei setzte sogar Lockvögel ein, um schwule Männer auf frischer Tat ertappen und danach wegen Prostitution anklagen zu können.“ Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung. Der 28. Juni 1969 veränderte alles: Bei einer Polizei-Razzia in einer Schwulenbar – dem Stonewall Inn in der Christopher Street in New York City widersetzten sich zum ersten Mal trans* Menschen und Homosexuelle: Der Tag wird gewaltsam, doch er wird zum Auftakt einer großen Emanzipationsbewegung: Ein Jahr nach dem Stonewall-Aufstand kamen 1970 im New Yorker West Village rund 4.000 Homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen zusammen, um an das Ereignis mit einer großen Demonstration zu erinnern. Diesem Beispiel folgten in den kommenden Jahren queere Communities in vielen Städten in den USA und Europa mit dem Christopher Street Day.
Schwule und Lesben in Deutschland brauchten noch zehn Jahre, bis sie sich selbstbewusst auf die Straße trauten, erstmals in Bremen. Heute findet der CSD in den Sommermonaten Juni bis August in ganz Deutschland in über 100 Städten statt. Die größten CSDs wurden und werden in Köln, Berlin und Stuttgart durchgeführt.