Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Viernheim GmbH gehen in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel voran und haben für ihren betrieblichen Fuhrpark weitere Elektrofahrzeuge angeschafft.
Bei einem gemeinsamen Pressetermin stellten Bürgermeister Matthias Baaß, Geschäftsführer der Stadtwerke Viernheim GmbH Dr. Ralph Frank sowie Abteilungsleiter Philipp Haas vom Haupt- und Rechtsamt die drei neuen Renault ZOE vor, von denen zwei in der Stadtverwaltung zum Einsatz kommen. Zusätzlich wurde auf die neue Ladestation in der Luisenstraße an der Zufahrt zum Rathausparkplatz aufmerksam gemacht, an der ebenfalls zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig geladen werden können.
Für Bürgermeister Matthias Baaß liegen die Vorteile klar auf der Hand, da die Fahrzeuge fast ausschließlich für kurze Strecken im Stadtgebiet eingesetzt werden. „Eine Ladung reicht oft für mehrere Tage, das Laden erfolgt aufwandsarm über Nacht in der städtischen Tiefgarage, Elektromotoren weisen einen geringeren Wartungsbedarf auf und sind insbesondere auf Kurzstrecken effizienter. Bei Einsatz von Ökostrom wird die Umwelt entlastet und Abgas- und Geräuschbelastungen im innerstädtischen Verkehr werden reduziert.“
Im Fuhrpark der Stadtverwaltung gibt es bereits ein vollelektrisches und ein Hybrid- Fahrzeug, außerdem wird seit einigen Jahren bereits ein Elektro-Roller genutzt. „Aufgrund der positiven Betriebserfahrungen ersetzen nun die beiden Renault ZOE zwei Verbrennerfahrzeuge“, ergänzt Philipp Haas, so dass fast die Hälfte der Fahrzeuge der Stadtverwaltung (ohne Stadtbetrieb und Feuerwehr) nun elektrisch angetrieben werden.
Die 108 PS starken Fahrzeuge (80 kW) verfügen über eine Reichweite von 395 Kilometern und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Kilometer pro Stunde. Der Stromverbrauch beträgt kombiniert (kWh/100 Kilometer) 17,2. Zum Einsatz kommen die zwei neu angeschafften Elektrofahrzeuge überwiegend im Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie im Kämmereiamt. Die jeweiligen Mitarbeitenden Martin Bosold sowie Stefan Isenmann konnten bereits erste Erfahrungen mit den neuen Fahrzeugen sammeln und sind positiv überrascht:
„Das Auto ist für Mittelstrecken und den Stadtverkehr perfekt geeignet, das Schalten entfällt komplett und beim Fahren entstehen keinerlei Motorgeräusche und Vibrationen“, berichtet der stellvertretende Amtsleiter des Ordnungsamtes Martin Bosold. Besonders überrascht war Stefan Isenmann von der technischen Ausstattung des „Vernemobils“, die mit jedem anderen Mittelklassefahrzeug mithalten kann.
Der dritte Renault ZOE wurde im Rahmen der Beschaffungsmaßnahme für die Stadtwerke geordert, der überwiegend bei der Betreuung der Kundenzähler genutzt wird. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Viernheim GmbH, Dr. Ralph Franke, hierzu: „Elektrische Fahrzeuge haben mittlerweile einen technischen Stand erreicht, der sie für den innerstädtischen Einsatz optimal erscheinen lässt. Für die schwereren Montage- und Werkstattwagen warten wir noch auf entsprechend attraktive Angebote der Hersteller.“
Auch bei CarSharing Viernheim soll in Kürze ein erstes Elektrofahrzeug zum Einsatz kommen. Der bisher am Standort „Stadtwerke“ in der Industriestraße positionierte Ford Fiesta wird durch einen neuen VW ID.3 ersetzt. Das Fahrzeug wird dann unter der Woche von Mitarbeitenden der Stadtwerke ebenfalls im Zählerwesen eingesetzt und kann abends sowie am Wochenende von CarSharing-Nutzern gebucht werden. Dr. Franke: „Wir hoffen, dass die Auslieferung noch im ersten Quartal erfolgen wird, so dass es für Interessierte hier eine bequeme Möglichkeit geben wird, Elektromobilität auszuprobieren.“
Zwei weitere öffentliche Ladestationen für E-Autos hinter dem Rathaus
Mit zunehmender Elektromobilisierung steigt auch der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten. Neben den beiden Ladepunkten in der Tiefgarage am Spitalplatz wurden daher zwei weitere Lademöglichkeiten hinter dem Rathaus in der Nähe der westlichen Parkplatzausfahrt (Luisenstraße) eingerichtet. Betreiber ist in beiden Fällen die Stadtwerke Viernheim GmbH. Darüber hinaus gibt es von einem anderen Betreiber Ladepunkte am Rhein-Neckar-Zentrum und weitere Lademöglichkeiten sind in den nächsten Monaten von verschiedenen Anbietern in Planung. „Für den täglichen Ladevorgang können öffentliche Ladepunkte immer nur die zweite oder dritte Wahl sein, hier ist das Laden über Nacht an der eigenen Wallbox bzw. Steckdose der sinnvolle Weg. Zur Verlängerung der Reichweite und für Besucher der Stadt sind solche Ladepunkte aber wichtig, um die Elektromobilität im überregionalen Verkehr zu unterstützen", unterstreicht Dr. Franke.
Die genauen Standorte der Ladestationen und deren Satus sind auf der Homepage der Stadtwerke GmbH auf einer interaktiven Karte unter www.stadtwerke-viernheim.de/elektromobilitaet oder bundesweit auf www.ladenetz.de ersichtlich. Bezahlt werden kann entweder über eine Ladekarte oder eine Lade-App von Ladenetz.de.
Car-Sharing als Alternative zum eigenen PKW
Trotz der klimafreundlichen Nutzung von E-Autos wäre es Bürgermeister Matthias Baaß lieber, es gebe grundsätzlich weniger Fahrzeuge in der Brundtlandstadt, in der momentan rund 27.000 Autos zugelassen sind. „Das sind definitiv zu viele Fahrzeuge, die im Stadtgebiet rumstehen und denen oftmals ältere Menschen mit Rollator oder Fußgänger mit Kinderwagen auf den Gehwegen ausweichen müssen“, so das Stadtoberhaupt. Daher sei das „Luxus-Angebot“ Car-Sharing der Stadtwerke GmbH mit seinen insgesamt elf Standorten in Viernheim eine sehr gute Alternative zu einem eigenen Fahrzeug. „Für die Anmietung sind lediglich 10 Euro Kaution zu hinterlegen“, so Baaß. Die Mietgebühr für 2 Euro pro Stunde zuzüglich 0,20 Euro für jeden gefahrenen Kilometer - und das inklusive Benzin - sei unschlagbar.
Auch die Stadtverwaltung hat vor einigen Jahren ein Dienstfahrzeug mit Verbrennermotor abgeschafft und nutzt stattdessen während der Dienstzeiten ein CarSharing-Auto. Informationen zum CarSharing Viernheim gibt es über www.stadtwerke-viernheim.de.
