Statistischer Bericht des Viernheimer Standesamtes 2020: Heiraten unter der Linde im Museumsgarten am beliebtesten

Steigende Geburtenzahlen in Viernheim - Mehr Frauen als Männer verstorben

Bereits in früheren Zeiten galt ein blühender und schattenspendender Lindenbaum als Glücksbringer für die Ehe, so wie auch die über 70 Jahre alte Linde im Museumsgarten, die sich bei Hochzeiten immer größerer Beliebtheit erfreut. Über Eheschließungen, aber auch Geburten- und Sterbebeurkundungen in Viernheim informiert nun der statistische Bericht des Standesamtes für das Jahr 2020, der kürzlich dem Magistrat zur Information vorgelegt wurde.

138 Trauungen in 2020
Gleich 75 von insgesamt 138 Hochzeitspaaren entschieden sich 2020 für das Ja-Wort unter dem Blätterdach der alten Linde. 10 Paare schlossen im Museumszimmer und 53 Paare im Trauungszimmer des Rathauses den Ehebund. Nach einem Anstieg an Trauungen in den Jahren 2018 und 2017 mit jeweils 154 und 157 Trauungen ist die Zahl der Heiratswilligen in 2020 im Vergleich zum Vorjahr (2019/134) vergleichsweise stabil geblieben. Darunter hat das Amt für Soziales und Standesamt jeweils drei gleichgeschlechtliche Paare in den Jahren 2018 bis 2020 zu verzeichnen.

Von den insgesamt 138 Brautpaaren haben sich 39 Paare, die in Viernheim wohnen, für einen auswärtigen Trauungsort entschieden. Wie bereits in den Jahren zuvor gehört Weinheim mit 18 Trauungen dazu, gefolgt von den Orten Hirschhorn am Necker (3), Heidelberg (2) und Mannheim (2). Sogar weiter entfernte Orte wie Berlin, Büsum oder Saarbrücken waren dabei. In 2019 wählten 54 Paare einen Trauungsort außerhalb Viernheims, in 2018 waren es 51 Paare.

Dagegen kamen 23 Brautpaare von außerhalb und entschieden sich für Viernheim als Trauungsort. In den Jahren zuvor waren es 30 Paare (2019) beziehungsweise 27 Paare (2018), die ihre Ehe in Viernheim besiegeln ließen. Der Familienstand der Heiratswilligen, bei denen beide ledig waren, betrug 71 Prozent. Bei 29 Prozent waren eine Person verlobt oder beide nicht ledig.

Während in 2019 mehr Paare als zuvor eine getrennte Namensführung beantragten (21 Prozent), sank dieser Wert in 2020 auf 11 Prozent, das heißt 89 Prozent entschieden sich für einen gemeinsamen Ehenamen – davon 90 Prozent für den Namen des Mannes.

Von der Möglichkeit der Umwandlung einer Lebenspartnerschaft in eine Ehe, die gesetzlich seit 1. Oktober 2017 erlaubt ist, machte ein Paar Gebrauch.

323 Sterbebeurkundungen
Gegenüber dem Vorjahr 2019 (326) nahezu gleichbleibend ist die Zahl der Sterbebeurkundungen mit 323 für das Jahr 2020, davon 150 Männer und 173 Frauen.

133 Menschen starben in ihrer Wohnung, 87 im Hospiz, 54 im Krankenhaus, 44 im Forum der Senioren und 5 andernorts. Ihren Wohnsitz in Viernheim hatten 214 Personen, wogegen 109 außerhalb Viernheims wohnten.

Die Zahl der Sterbebeurkundungen von Personen, die ihren Wohnsitz nicht in Viernheim hatten, änderte sich von 2018 zu 2019 sprunghaft, da am 1. März 2019 das Viernheimer Hospiz eröffnet wurde. So waren es 37 Beurkundungen in 2018 und 104 Beurkundungen in 2019.

Steigende Geburtenzahlen in Viernheim
In 2020 erblickten 350 Neubürgerinnen und -bürger von ortsansässigen Müttern das Licht der Welt. Davon wurde eine Geburt in Viernheim im Geburtenregister eingetragen und 349 außerhalb. Laut Auswertung der Geburtenregister wurde von 2005 bis 2020 ein leicht wechselhafter, aber letztlich stetiger Anstieg verzeichnet, mit einem Höchststand in 2020:

2005 – 258; 2006 – 261; 2007 – 273; 2008 – 261; 2009 – 266; 2010 – 267; 2011 – 272; 2012 – 294; 2013 – 287; 2014 – 326; 2015 – 317; 2016 – 338; 2017 – 303; 2018 – 337; 2019 – 339; 2020 – 350.