Das Viernheimer Projekt UrbanClimate, englisch für „Stadtklima“, nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um dem Klimawandel in der Stadt aktiv zu begegnen. Ziel ist es, lokale Wetterdaten in Echtzeit zu erfassen, Hitzeinseln zu erkennen und konkrete Maßnahmen für eine bessere Lebensqualität in Zeiten steigender Temperaturen zu entwickeln. Wie genau das funktioniert, erfahren Interessierte bei einem kostenlosen Vortrag am Mittwoch, dem 14. Mai, um 18 Uhr in der KulturScheune am Satonévri-Platz 1. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Während weltweit intensiv über Ursachen und Verantwortlichkeiten für den Klimawandel diskutiert wird, geht es bei UrbanClimate um ganz praktische Lösungen vor Ort und die Antworten auf die Frage, was jeder Einzelne im Alltag tun kann – etwa zum Schutz besonders betroffener Gruppen wie älteren Menschen, gesundheitlich Beeinträchtigten oder Kindern.
Projektinitiator und Referent Rainer Wieland erklärt in seinem Vortrag, wie mithilfe eines intelligenten Sensornetzwerks und KI-gestützter Datenanalyse standortgenaue Klimaauswertungen entstehen. Diese Daten können von Stadtverwaltung, Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen genutzt werden – etwa, um bei Hitze die angenehmsten Aufenthaltsorte in Viernheim zu finden oder neue Begrünungsmaßnahmen gezielt zu planen. Die durch das Projekt entstehenden Wetterdaten sollen künftig auch an Orten nutzbar sein, an denen keine klassische Wetterstation verfügbar ist.
Rainer Wieland ist Diplom-Ingenieur für Hochfrequenz- und Übertragungstechnik und unterrichtet seit 2008 an der Karl Kübel Schule in Bensheim in den Fachrichtungen Informatik und Elektrotechnik. Seine Leidenschaft gilt praxisnaher Technologie, die gesellschaftlichen Nutzen stiftet – besonders im Umwelt- und Bildungsbereich. Gemeinsam mit Mitstreitern hat er bereits mehrere innovative Projekte angestoßen, darunter ChirpStack, ein Niedrigenergie-Funknetz zur Datenübertragung, sowie die Klima-Initiativen Urban-Weather und UrbanClimate. Für letztere wurde das Team im Rahmen des Prototype Fund Hardware vom Bundesumweltministerium (BMUV) mit einem Preisgeld von 24.500 Euro ausgezeichnet. Die Mittel fließen direkt in den weiteren Projektausbau und die Entwicklung neuer Lösungen. „Wir möchten unsere Ergebnisse offen zur Verfügung stellen, damit andere Kommunen sie kostenfrei nachbauen und nutzen können“, sagt Wieland.
VHS-Kurs zum Mitmachen: Einstieg in Programmierung mit Python
Wer selbst aktiv werden will, kann beim VHS-Workshop „Urban-Climate - ein niederschwelliger Einstieg in KI mit Python“ vom 27. bis 29. Juni mitmachen. Der dreitägige Wochenendkurs richtet sich an alle, die sich für Technik und Klima interessieren – ob Jugendliche oder Erwachsene, mit oder ohne Vorkenntnisse. Die Teilnehmenden lernen, wie mit der Programmiersprache Python einfache KI-Anwendungen programmiert werden können, die direkt auf Klimadaten basieren. Die Teilnahmegebühr beträgt 3,50 Euro pro Person, die Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben. Bitte für den Kurs den eigenen Laptop mitbringen.
Die Anmeldung kann ab sofort direkt online auf der Homepage der Volkshochschule unter www.vhs-viernheim.de oder direkt in der Geschäftsstelle erfolgen. Für Fragen steht die VHS per E-Mail unter vhs(at)viernheim.de oder telefonisch unter 06204/988-400 zur Verfügung.
