Großbrand im Wohngebiet Bannholzgraben - Stadt Viernheim sucht dringend Wohnraum für betroffene Familien

Der Großbrand am vergangenen Montagabend (15. Februar) im Jakob-Kaufmann-Weg zählt in Viernheim zu einem der größten Brandereignisse der Stadt. Die Flammen im Obergeschoss des mitten in der Häuserzeile stehenden Hauses verbreiteten sich rasend schnell auf die direkt daneben stehenden Häuser, so dass insgesamt vier Häuser durch den Brand bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar sind, eines davon ist voraussichtlich völlig zerstört. Mindestens 25 Personen und Kinder aus vier Familien sind betroffen und haben erst einmal kein eigenes zu Hause mehr. In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bittet Bürgermeister Matthias Baaß Wohnungseigentümer dringend um Unterstützung. „Ich rufe die Eigentümer von freien Wohnungen oder Häusern auf, diese für die nächsten Monate an die betroffenen Familien zu vermieten. Das ist im Moment die dringendste Hilfe, die die Familien benötigen“, so der Appell des Stadtoberhaupts. Im Moment konnten zwar alle Familien bei Freunden oder Verwandten untergebracht werden, aber das sei natürlich nur vorübergehend und nicht auf Dauer möglich. Baaß: „Es wird viele Monate dauern, bis die Menschen wieder ihre Wohnungen beziehen können.“ Interessierte werden gebeten, sich mit der Stadtverwaltung in Verbindung zu setzen, die bei der Vermietung für alle erforderlichen Sicherheiten sorgt und in Kontakt mit den betroffenen Familien steht. Ansprechpartnerin ist Anita Puttler vom Amt für Soziales und Standesamt, die telefonisch unter 06204-988 366 oder per E-Mail unter APuttler(at)viernheim.de kontaktiert werden kann.

Großeinsatz der Feuerwehren Viernheim, Lampertheim und Weinheim
„Um 19.23 Uhr ging der Alarm ein, um 19.30 Uhr war das erste Fahrzeug vor Ort“, berichtet Stadtbrandinspektor Michael Ahnert. Die Feuerwehr Viernheim rückte mit insgesamt 14 Fahrzeugen aus, 44 Feuerwehrmänner- und frauen waren im Einsatz, davon 19 Personen unter Atemschutz. Da die Häuser aus Risikogründen von innen nicht mehr begehbar waren, musste die Feuerwehr die Brandbekämpfung von außen an allen Seiten vornehmen. Der Einsatz fand unter schwersten Bedingungen statt, berichtet Ahnert. „Der Brand konnte lange Zeit nicht gelöscht werden, da das Feuer unter der Dachhaut sich immer mehr nach links und rechts ausbreitete, teilweise herrschten Temperaturen von 400 bis 500 Grad Celsius. Selbst ein Alu-Fahrrad stand komplett in Flammen.“

Zur Unterstützung wurde vom Einsatzleiter daher die Feuerwehren in Lampertheim und kurz danach in Weinheim kontaktiert, die mit jeweils 12 Einsatzkräften und einem kompletten Löschzug inklusive einer weiteren Drehleiter anrückten. Mit zusätzlichem massiven Einsatz von Schaummittel konnte dann der Löscherfolg erzielt werden, der Großeinsatz dauerte bis 3.00 Uhr. Während anschließend die Einsatzfahrzeuge im Feuerwehrgerätehaus wieder aufgerüstet werden mussten, war noch ein Löschfahrzeug mit einer Wärmebildkamera bis morgens um 5.00 Uhr am Einsatzort, um noch einige kleinere Brandherde zu löschen. Die Ursache für den Großbrand ist noch unklar, die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Großer Dank an alle Einsatzkräfte
Bürgermeister Matthias Baaß bedankt sich ausdrücklich bei allen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Viernheim sowie bei den Wehren Lampertheim und Weinheim, die die Viernheimer bei dem Großbrand mit „Manpower“ und Gerätschaften tatkräftig unterstützten. Baaß: „Das war eine riesige Leistung - überwiegend auch noch im Ehrenamt - und verdient unseren größten Respekt. Eine Brandbekämpfung unter Atemschutz ist ein enormer Kraftakt und fordert einem alles ab“, so Baaß, der den kräftezehrenden Einsatz der Feuerwehrkräfte vor Ort hautnah miterlebte. Erster Stadtrat Bastian Kempf schloss sich den Dankesworten des Bürgermeisters an und gab gleichzeitig Lobesworte des Kreisbrandinspektors an den Viernheimer Stadtbrandinspektor Michael Ahnert weiter, „der am Einsatzort einen hervorragenden Job gemacht hat.“