Neue Bundesinitiative "Stärker als Gewalt" soll über häusliche Gewalt informieren

Frauen- und Gleichstellungsbeauftrage zählen auf Geschäfte vor Ort

Kreis Bergstraße (kb). Die Corona-Pandemie hat das Leben in Deutschland auf den Kopf gestellt. Geschlossene Schulen und Kitas, Kontaktverbote und in vielen Betrieben herrscht Kurzarbeit. All diese Maßnahmen führen zu seelischen Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale. Dadurch wächst auch die Gefahr für Frauen, dass sie in ihrer Familie oder Partnerschaft Gewalt erfahren. Gleichzeitig erschweren Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot es, dass Hilfsangebote die Betroffenen erreichen. Dies hat auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erkannt und die Initiative "Stärker als Gewalt" ins Leben gerufen. Diese unterstützen auch die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Bergstraße sowie der hiesigen Städte und Gemeinden und wollen gemeinsam in der Region auf die Initiative aufmerksam machen.

"Mit ‚Stärker als Gewalt' soll die Öffentlichkeit für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert und gleichzeitig über Hilfsangebote informiert werden", betont Melanie Knauf, Frauen- und Gleichstellungsbeauftrage des Kreises Bergstraße. "Auf der Hompage der Initiative - www.staerker-als-gewalt.de - finden dabei nicht nur Betroffene Hilfe. Auch deren Freunde, Familie und Nachbarn erfahren hier, was sie tun können, um zu helfen", so ihre Kollegin Nicole Schmitt. Auch Landrat Christian Engelhardt ist davon überzeugt, dass es wichtig ist, Betroffene zu unterstützen: "Aufgrund der aktuellen Situation ist es umso wichtiger, dass wir Betroffene und ihr Umfeld auch auf alternativen Wegen außerhalb der eigenen vier Wände erreichen! So können sie immer noch erfahren, welche Handlungsmöglichkeiten sie bei Gewaltsituationen zuhause haben und wo sie Hilfsangebote finden." Er hat sich deshalb in einem Brief an die Bergsträßer Bäckereien gewandt, um diese für die Aktion zu gewinnen, sodass sie entsprechende Plakate mit dem Hinweis auf die Internetseite der Initiative in ihren Verkaufsräumen aufhängen.

Auf die Unterstützung der Bäckereien konnten sich die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten schon in den vergangenen Jahren bei der kreisweiten Brötchentütenaktion "Gewalt kommt mir nicht in die Tüte" rund um den Internationalen Aktionstag "Nein zu Gewalt an Frauen" (25. November) verlassen. Auch in der jetzigen Situation hoffen sie auf deren Engagement. Denn: "Einkaufen gehört derzeit zu den wenigen Tätigkeiten, die aktuell im öffentlichen Raum noch möglich sind. Deshalb sind die Ladengeschäfte ein wichtiger Ort, um Betroffene und ihr Umfeld zu erreichen", so Engelhardt.

Auch große Supermärkte sollen für die Aktion gewonnen werden. Diese informiert das Bundesministerium direkt und versorgt sie mit entsprechenden Materialien. Geschäfte in der Region, die sich an dieser Initiative beteiligen möchten, können sich Material auf der Internetseite Staerker als Gewalt herunterladen oder bei den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Bergstraße sowie bei den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden anfordern.

Kontakt:

Büro für Frauen und Gleichstellung Kreis Bergstraße:
Gleichstellungsbüro Viernheim: