Stadtbetrieb/Friedhofsverwaltung: Umfangreiche Sanierung lässt Teichanlage auf dem alten Friedhof wieder zum Blickfang werden

Seit Ende September erstrahlt die Teichanlage vor der Trauerhalle auf dem alten Friedhof in der Lorscher Straße wieder in neuem Glanz.

Grund dafür ist eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme, die von der Friedhofsverwaltung des Viernheimer Stadtbetriebs in Auftrag gegeben und in den zurückliegenden Wochen von einer Fachfirma durchgeführt wurde.

Der alte Friedhof in der Lorscher Straße ist nicht nur ein Ort des Abschieds und der Trauerbewältigung, sondern dient vielen Menschen auch als Ruhepol und Erholungsraum. Viele Besuchende schätzen gerade den alten Baumbestand und die zahlreichen Sitzgelegenheiten rund um die Teichanlage, die zum Verweilen und Innehalten einladen. Doch im Laufe der Zeit wurde die Teichanlage in den vergangenen Jahrzehnten immer renovierungsbedürftiger: Das Becken verlor seine Farbe, die Sandsteinplatten wurden lose und brachen, die Pflanzen gingen ein und boten dem Unkraut immer mehr Platz. Trotz eines neuen Anstrichs der Anlage durch den Stadtbetrieb im Jahr 2010 und der regelmäßigen Pflege über die Jahre hinweg durch das Friedhofspersonal war eine grundlegende Sanierung unumgänglich.

„Die Teichanlage ist endlich wieder ein Blickfang und wertet den Mittelpunkt des Friedhofes deutlich auf“, freut sich Bürgermeister Matthias Baaß bei einer vor Ort Besichtigung mit der Friedhofsverwaltung über die gelungene Gestaltung. Großes Lob erging daher auch an die Firma Schafflhuber GbR aus Weinheim, die Anfang August mit den aufwändigen Arbeiten begonnen hatte. „Es war nicht einfach, während der Pandemie eine passende Fachfirma zu finden, die alle erforderlichen Arbeiten abdecken kann“, berichtet Rainer Kempf, Betriebsleiter des Stadtbetriebs die Hintergründe zur zeitlichen Verzögerung der Sanierung. Denn eigentlich war die Umsetzung vom damaligen zuständigen Dezernenten Bastian Kempf bereits für 2020 vorgesehen, aufgrund der Pandemie musste diese aber verschoben werden. Anfang 2021 teilte dann noch die damals beauftragte Firma mit, dass sie den Auftrag aufgrund der schweren Einbußen nicht mehr durchführen könne. 
 
Ende Mai 2021 war eine neue geeignete Fachfirma gefunden und der Stadtbetrieb konnte den Auftrag an die Firma Schafflhuber vergeben. Nach letzten Absprachen ging es dann Anfang August mit den Sanierungsarbeiten los.

Erster Schritt der Maßnahme waren das Abnehmen, Reinigen und Anbringen aller Sandsteinplatten. Nach diesen Arbeiten folgte der Großteil der Maßnahme, nämlich das Abstrahlen des Beckens, Verlegung von Teichfolie zwecks langfristiger Abdichtung sowie Verkleidung dieser mit Sandsteinen. Um den Charakter des alten Beckens zu würdigen, entschloss man sich dafür, wie bisher ausschließlich mit Sandstein zu arbeiten. „Es war eine große Herausforderung, die gebrochenen Mauern und die gesamten Abdeckplatten wieder in die alte Form zu bringen“, berichtet Andreas Schafflhuber. Nicht benötigte Sandsteinplatten aus dem Außenbereich wurden als Folienabdeckung im Wasserbecken genutzt und tragen zur Verzierung bei. Zur optischen Verschönerung wurde eine Fontäne im unteren Teil installiert, die sich ebenfalls als anspruchsvolles Projekt herausstellte, da das „Neue“ mit dem „Alten“ harmonisch miteinander kombiniert werden musste, so Schafflhuber. Zum Abschluss wurde noch ein Quellstein im oberen Teil der Teichanlage aufgestellt, den die Firma Schafflhuber aufgrund der guten Zusammenarbeit am Ende dem Friedhof sogar spendete.

Zur Vollendung der Anlage wurde in Kooperation mit dem Gärtner-Team des Stadtbetriebs eine Pflanzenliste erstellt, welche sodann direkt in der Anlage umgesetzt wurde. Die Süntel-Buche im oberen Bereich der Anlage, welche gefühlt schon so lange wie die Anlage selbst steht, erhielt einen großzügigen Pflegeschnitt durch die Firma Bahner aus Weinheim, um dem Gesamtbild den letzten Schliff zu geben.

Unterstützung bei dem Gesamtvorhaben gab es durch den Stadtbetrieb Viernheim, der die Wasser- sowie Stromanschlussarbeiten übernahm.

Zur Information
Bereits im Jahre 1938 sollten eine neue Leichenhalle sowie eine Teichanlage auf dem Friedhof Lorscher Straße in Viernheim errichtet werden. Doch der Kriegsausbruch vereitelte dieses Vorhaben kurz vor der Auftragsvergabe. 1947 wurde durch eine Notmaßnahme eine kleinere Leichenhalle gebaut, das weitere Bauvorhaben lag auf Eis. Erst im Jahre 1956 kam es endlich zum Bau der benötigten und von der Bevölkerung gewünschten Leichenhalle inklusive Teichanlage.