Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung: Ordnungshüter mit Zuckerbrot und Peitsche

Ordnungsamt und Stadtpolizei setzen Corona Verordnungen konsequent um

„Mittlerweile bin ich einigermaßen zufrieden“ antwortet Erster Stadtrat Bastian Kempf, wenn man ihn zur Befolgung der verschiedenen Regeln während der Corona-Krise befragt.

Anfänglich sei das Thema in seinen Augen von der Bevölkerung nicht ernst genug genommen worden. „Mit jedem weiteren Bericht aus Italien und Spanien hat sich das aber zusehends gebessert“ sagt er. Stadtpolizei und Ordnungsamt habe er von Anfang an gebeten, die aus Berlin und Wiesbaden stammenden Regelungen konsequent umzusetzen.

„Denn nur dann machen sie auch Sinn“ so der für Sicherheit und Ordnung zuständige Dezernent Kempf. So seien etwa von Beginn an alle gut 60 gesperrten Spiel- und Bolzplätze regelmäßig kontrolliert worden. „Und das ist auch nötig“ ergänzt Bastian Kempf direkt. Zwar nehme die Zahl derer, die man trotz Absperrungen und Verbotsschildern dort antreffe stetig ab, aber „ein paar Unbelehrbare“ gebe es immer noch. Und die bekommen laut Bastian Kempf nach einer ersten freundlichen Verwarnung im Zweifel auch „deutliche Konsequenzen“ zu spüren.

Neben Platzverweisen gebe es dann auch Anzeigen und Bußgelder. Wie etwa jüngst auf einem Spielplatz am Waldrand, den eine Mutter mit ihren beiden Kindern trotz der allgemein bekannten Regeln zunächst nicht verlassen wollte. Sie wird nun in einigen Tagen Post vom Landkreis bekommen, der als Behörde für das Erheben der Bußgelder zuständig ist.

Die genaue Höhe lege man in Heppenheim fest, teilt die Stadtverwaltung mit. „Aber das wird schon ein spürbarer Betrag werden“ gibt Kempf zu bedenken und wirbt um Verständnis für die Maßnahmen. „Wir machen das ja nicht zum Spaß. Oberstes Ziel ist es, die Ausbreitung des Virus so gut wie möglich zu verlangsamen“ so der Erste Stadtrat und fügt ein Lob für die Ordnungshüter seiner Behörde an. „Die Stadtpolizei kontrolliert sehr fleißig und greift wenn nötig ein“. Dabei sei das eine eher undankbare Aufgabe wie er sagt. „Das ist ein bisschen wie im Sport“ sagt der Erste Stadtrat. „Da kommt der Schiri eher selten gut weg. Aber ohne ihn oder sie geht es nicht und alles würde im Chaos versinken“. Seine Mitarbeiter hätten das aber „mit einer guten Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche“ bestens im Griff, sagt Bastian Kempf über Ordnungsamt und Stadtpolizei.

Wichtig sei ihm, dass zunächst über die Gründe aufgeklärt werde und in aller Regel reiche ein „freundlicher Hinweis“ auch aus. Eben solche Hinweise gab es laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung seit Erlass der Corona Verordnungen knapp 100 Mal – etwa weil sich zu große Personengruppen in der Öffentlichkeit aufhielten. 7 Mal wurde eine handfeste Anzeige mit dazugehörigem Bußgeld daraus.

Zum Straftatbestand könnte es gar werden, wenn man beim Aufbrechen einer verschlossenen Anlage ertappt wird, wie es jüngst im Waldstadion der Fall war. „Von solchen Abenteuern kann ich nur abraten“ macht Kempf dabei deutlich. „Da drücken wir auch kein Auge mehr zu.“

Neben der allgemein guten Disziplin der Bevölkerung lobt der Erste Stadtrat aber auch die Mitwirkung der Viernheimer Gewerbetreibenden und Gastronomen. „Das ist alles sehr vorbildlich“ so Kempf. Laut dem Ordnungsdezernenten seien alleine am ersten Wochenende mehr als 60 Betriebe kontrolliert worden. In den allermeisten Fällen habe es keine Beanstandungen gegeben, einigen Betreibern wurde aber auch hier die Schließung des Ladengeschäfts verfügt.

Die Telefone des Ordnungsamts hätten gerade in den ersten Tagen kaum still gestanden, weil viele Fragen zu beantworten gewesen seien. „Aber das hat seine Wirkung gehabt“ erklärt Kempf, der auch selbst zahlreiche Fragen in Internetforen oder über seine Social Media Profile beantwortet. „Das gehört zu einer zeitgemäßen und transparenten Arbeit eines Ersten Stadtrats heutzutage dazu“ sagt er. Er wolle auf allen Kanälen ansprechbar sein und das Angebot werde rege genutzt.

Bei allem Lob für vorbeugende Maßnahmen weist die Stadtverwaltung aber auch darauf hin, dass Einweghandschuhe, die etwa beim Einkaufen getragen werden, über die aufgestellten Mülleimer oder den Hausmüll zu entsorgen sind.

Achtlos weggeworfener Müll habe laut Kempf ein Bußgeld von mindestens 75 Euro zur Folge. Alle Kontrollen werden laut Mitteilung der Verwaltung engmaschig fortgeführt.

Für Hinweise und Informationen ist das städtische Ordnungsamt unter 06204 988-444 zu den regulären Dienstzeiten erreichbar.