Museum Viernheim: Der unbekannte Soldat - Zeitzeugenaufruf des Stadtarchivs erfolgreich

Museum bedankt sich für Mithilfe

Ende Januar bat das Museum Viernheim um Mithilfe bei der Identifizierung von Personen auf historischen Fotografien. Daraufhin gingen zahlreiche Anrufe, E-Mails und Facebook-Mitteilungen ein, die wertvolle Hinweise und Eckdaten lieferten.

Bei einer abgebildeten Sportveranstaltung (Bild 1) handelt es sich Zeitzeugen zufolge um eines der ersten Bundesjugendspiele Anfang der 1950er Jahre. Etliche Viernheimerinnen und Viernheimer erkannten auf den Fotos ihre ehemaligen Lehrkräfte aus der Schillerschule Cäcilie Roos, Rudi Devis und Frau Hammel (v.l.n.r.).

Die Aufnahmen (Bild 1 und 2) sind die ältesten Nachweise der Bundesjugendspiele in Viernheim im Bestand des Stadtarchivs.

Die Portraitaufnahme einer jungen Frau (Bild 3) konnte von mehreren Personen identifiziert werden, unter anderem von einer ehemaligen Freundin der Frau. Es handelt sich um Heimgard Roos. Die Tochter des Rektors Roos, dem Gründers des Museums Viernheim, engagierte sich für das jüdische Erbe Viernheims. Zusammen mit ihrer Schwester pflegte sie auch Kontakte zu ehemaligen jüdischen Bürgern.

In den Teilnehmern einer Schlittenpartie (Bild 4) erkannte ein Viernheimer Vater und Onkel den jungen Mann links als Ferdinand Müller, Sohn des Lehrers Georg Friedrich Müller, der von seinen Schülern „Geigenmüller“ genannt wurde.
 
Größere Schwierigkeiten machte die Identifikation der Soldatenfotos. Aber auch hier konnte ein kleiner Erfolg verbucht werden. Über einen Facebook-Aufruf von Bürgermeister Baaß meldete sich eine Frau aus den USA, die in der Person ganz rechts (Bild 5) ihren verstorbenen Großvater erkannt hatte.

Das Stadtarchiv bedankt sich bei allen beteiligten Personen für die Unterstützung bei der historischen Aufarbeitung. Das Erbe der Erinnerung wächst auch mit solchen kleinen Erfolgen.

Grundsätzlich gilt: Wer sich von historischen Fotos und Aufzeichnungen trennen möchte wird gebeten, sich unbedingt an das Stadtarchiv zu wenden, ob Interesse an einer Übernahme besteht. Auch eine leihweise Übernahme zur Digitalisierung der Unterlagen wäre ein sinnvoller Beitrag zum „Gedächtnis der Stadt Viernheim.“

Gerne unterstützt das Archiv mit seinem Fachwissen zudem bei der fachgerechten Aufbewahrung von persönlichen Familienschätzen und beim Entziffern alter Briefe.

Für Mitteilungen oder Anfragen steht Elke Leinenweber vom Kultur- und Sportamt, Abteilung Stadtgeschichte per E-Mail unter museum(at)viernheim.de oder telefonisch unter 06204 / 9292073 (Dienstag bis Donnerstag) gerne zur Verfügung.