Kreisverkehrswacht Bergstraße e. V.: Ehrenamtliche gesucht! - Hilfe für Kinder im Straßenverkehr

Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich die Gefahrenquellen im Straßenverkehr aufzeigen, um sie auf den späteren Schulweg vorzubereiten

Wichtige Unterstützung dabei gibt es von der Kreisverkehrswacht Bergstraße e. V., die seit mehr als 12 Jahren im Rahmen der Verkehrspädagogik,  Beratungsgespräche und Elternabende zum Thema „Kind und Verkehr“ und Verkehrssicherheitstage in den Kitas durchführt.

Nun sucht die Kreisverkehrswacht neue Freiwillige für die ehrenamtliche Tätigkeit als Moderator im Kreis Bergstraße und Viernheim.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Karlheinz Utikal, der vielen als ehemaliger Polizeibeamter bei der Polizeidirektion Heppenheim sowie als Schutzmann vor Ort in Viernheim bekannt sein dürfte, geht Bürgermeister Matthias Baaß wie bei der Bürgersolarberatung oder der E-Rikscha den Weg der Öffentlichkeit bei der Akquirierung von Ehrenamtlichen und stellt das Aufgabenfeld sowie das „Stellenprofil“ vor. „Bürgerinnen und Bürger können sich auf diese Weise ehrenamtlich für eine sehr sinnvolle Tätigkeit einbringen, denn sie unterstützen Eltern dabei, heranwachsende Kinder im Straßenverkehr anzuleiten und sorgen so für mehr Sicherheit der Schützlinge“, hebt Baaß hervor.

Ziel der Elternveranstaltungen ist es, Verständnis bei den Eltern für entwicklungsbedingte Verhaltensweisen von Kindern zu wecken und ihnen Ideen und Ratschläge für eine praktische, altersgerechte Verkehrserziehung an die Hand zu geben. Wichtigster Aspekt dabei: „Kinder lernen ungemein viel, indem sie ihre Eltern beobachten und ihre Handlungen nachahmen. Daher geht es nicht nur um das bloße Beibringen von Verkehrsregeln. Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder.“
Daher würden die Elternabende auch gut angenommen und die Resonanz sei durchweg positiv, berichtet Utikal.

Einige Wochen nach den Elternveranstaltungen werden sogenannte Verkehrssicherheitstage unter Beteiligung der Eltern und der Kinder durchgeführt. Gemeinsam wird im Realverkehr getestet, ob die Kinder die richtigen Verhaltensmuster aufzeigen oder welche Situationen die Eltern mit ihren Kindern bis Schulbeginn noch üben sollten. Unabhängig vom Ergebnis erhalten die Kinder einen Schulwegpass und den reflektierenden Anhänger „Walli Wachsam“ überreicht, was den meisten Kindern ein Lächeln in das Gesicht zaubert. Die Teilnahme des Kindes am Verkehrssicherheitstag setzt jedoch die vorherige Teilnahme am Elternabend voraus.

Erfolgreiche Statistik

Die Unfallbeteiligung mit Kindern sank über die letzten Jahrzehnte hinweg kontinuierlich, obwohl der motorisierte Individualverkehr deutlich anstieg. Neben Veränderungen im Straßenbau, neuer Fahrzeugtechnik und der Gurtpflicht wird ein wesentlicher Beitrag auch der Verkehrspädagogik zugeschrieben, also Veranstaltungen in Schulen und Kindertagesstätten. „Wir hatten schon Jahre, bei denen die Verkehrsunfälle mit Kindern auch mal bei null lagen“, macht Utikal deutlich.

Der Erfolg der Verkehrserziehung soll auch das mit Zahlen beschriftete Verkehrshütchen verdeutlichen, das Utikal eigens für den Pressetermin mitgebracht hat. „Die Eltern haben den größten Einfluss auf ihre Kinder, denn sie sind die engsten Bezugspersonen 365 Tage im Jahr.“ Mit der nächsten Stufe und der Zahl 220 bezieht sich Utikal auf die Arbeitstage der Erzieher in den Einrichtungen, an denen sie mit den Kindern zusammenarbeiten. Er selbst als Moderator stehe mit der 1 an letzter Stelle: „Ich sehe die Kinder in der Regel nach dem Elternabend noch einmal beim Verkehrssicherheitstag und lege als Moderator nur die Grundlage.“

Dass noch mehr Kinder künftig ihren Schulweg zu Fuß zurücklegen sei nicht nur ökologisch sinnvoll und verhindere das Verkehrschaos vor den Schulen, sondern sei auch ein erster Schritt zur Mobilitätswende, so Baaß und Utikal.

„Stellenprofil“

Formelle Voraussetzung für die Tätigkeit als Moderator ist eine Ausbildung, die beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Berlin erfolgt und ein Wochenende (Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag) umfasst. Die Fahrt-/ und Unterbringungskosten werden durch die Deutsche Verkehrswacht übernommen. Für dieses Jahr sind alle Ausbildungsplätze belegt, jedoch können jetzt schon Anmeldungen für das Folgejahr aufgenommen werden.

Ebenso ist eine Mitgliedschaft in der Verkehrswacht vor Beginn der Ausbildung erforderlich. Der Jahresbeitrag beträgt 36 Euro, der im ersten Jahr von der Stadt Viernheim übernommen wird. Weitere Bedingungen sind, dass kein Eintrag im erweiterten Führungszeugnis vorliegt sowie ein Nachweis über Erfahrungen in der Erwachsenenbildung oder der Durchführung von Vorträgen jeglicher Art, der Arbeit mit Kindern oder der Verkehrssicherheit.

Als persönliche Voraussetzungen wären Vorwissen in der Verkehrserziehung, Selbstorganisation und Vernetzung, Empathie, Konfliktbewältigungsfähigkeit sowie ein souveränes Auftreten wünschenswert. Nichtsdestotrotz sollte die Freude zur Übernahme dieses Ehrenamts im Vordergrund stehen.

Im Gegenzug gibt es für jeden durchgeführten Elternabend, der in der Regel 90 Minuten dauert, eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 75 Euro zuzüglich Fahrtkosten bzw. 90 Euro pro Verkehrssicherheitstag. Rund fünf Elternabende im Jahr sollten pro Moderator durchgeführt werden. Im Herbst finden die nächsten Elternabende statt. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, bei der Veranstaltung zu hospitieren und in die Tätigkeit „reinzuschnuppern“.


Interessierte wenden sich an Karlheinz Utikal, 1. Vorsitzender Kreisverkehrswacht Bergstraße e.V., telefonisch unter 01520-4907573 oder per E-Mail unter .
Weitere Informationen gibt es auf www.deutsche-verkehrswacht.de unter der Rubrik „Sicherheit für Kinder“.