Stadtverwaltung Viernheim sorgt für Nachwuchs in der Führungsriege

Stadtverwaltung stellt sich für die Zukunft auf

Um für die Zukunft gut aufgestellt und auf personelle Wechsel in der Führungsebene vorbereitet zu sein, hat die Stadtverwaltung ihren Mitarbeitenden erstmals ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte angeboten. Insgesamt neun daran interessierte Mitarbeitende aus verschiedenen Ämtern konnten sich in einem vorgeschalteten Auswahlverfahren für eine Teilnahme an dem städtischen Programm Nachwuchsführungskräfteentwicklung (NFKE) qualifizieren. Nach etlichen Corona-bedingten Verzögerungen und insgesamt zweijährigem Programmdurchlauf durften die Mitarbeitenden nun nach erfolgreichem Abschluss das entsprechende Zertifikat von Bürgermeister Matthias Baaß und Erstem Stadtrat Jörg Scheidel in Empfang nehmen.

Sichtlich erfreut zeigt sich der Rathauschef und zugleich Personaldezernent Matthias Baaß darüber, dass sich gleich neun Bewerber den Herausforderungen gestellt haben und den Prozessdurchlauf erfolgreich absolvierten: „Gute Führung hat ganz erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeitenden und die ganze Verwaltung und damit auch für die ganze Stadt.“

Maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm
Die Idee zum NFKE entstand im Rahmen eines kontinuierlichen Modernisierungsprozesses der Stadtverwaltung, der bereits seit Dezember 2014 als sogenannter CAF-Prozess (englisch: Common Assessment Framework, deutsch: Qualitätsbewertungsmodell) in der Stadtverwaltung Anwendung findet. Wichtiges Thema dabei war, die langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig zu fördern und ihnen eine Perspektive zu schaffen, um so gesammeltes Wissen zu erhalten und die wertvollen Erfahrungen zu nutzen. Mit der Maßnahme soll gleichzeitig die Attraktivität der Stadtverwaltung als Arbeitgeber gesteigert werden.

Das Entwicklungsprogramm, das auf Nachhaltigkeit angelegt ist, wurde in Zusammenarbeit mit bestehenden Führungskräften und dem Personalrat unter professioneller Leitung von Dipl.-Psych. Susanne Spieß des Instituts für Personalförderung und Organisationsentwicklung (IPOS) für die Stadtverwaltung Viernheim erstellt. Grundlage für das Programm war ein detaillierter Neun-Punkte-Plan, der im Vorfeld von der Personalabteilung in Absprache mit dem Bürgermeister entwickelt wurde.

Intensiver Prozess
Nach einer Auftaktveranstaltung folgte für die Bewerber ein Orientierungsworkshop sowie ein Auswahlverfahren über mehrere Tage, um für das Programm zugelassen zu werden. In einem intensiven Prozess konnten die interessierten Mitarbeitenden erfahren, welche Anforderungen und welchen Nutzen, aber auch welche Herausforderungen eine Führungsaufgabe beinhaltet, um so für sich selbst prüfen zu können, inwieweit dies zur eigenen Persönlichkeit, den eigenen Zielen, Vorlieben und Lebensvorstellungen passt.

Dabei wurden die Bewerberinnen und Bewerber von einem internen Gremium begleitet, das sich aus Mitgliedern des Personalrates, dem Gleichstellungsbüro und acht Führungskräften mit unterschiedlich vielen Jahren an Führungserfahrung aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung zusammensetzt.

Das Gremium selbst entwickelte zuvor unter fachkundiger Leitung durch IPOS in mehreren Workshops ein Führungsselbstverständnis, aus dem die Anforderungen an künftige Führungskräfte abgeleitet wurden. Dabei setzten sie sich mit ethischen und psychologischen Aspekten der Personalwahl auseinander und erarbeiteten Aufgabenstellungen wie Gruppendiskussion oder Rollenspiel. So konnten sie die eigene Kompetenz schärfen und durch Beobachtung der Teilnehmenden nach den zuvor abgeleiteten Prinzipien geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für das Training auswählen.

Nach dem sich alle neun Mitarbeitende im Auswahlverfahren für das NFKE qualifizieren konnten, absolvierten diese anschließend an jeweils zwei Tagen insgesamt sieben Bausteine, in welchen Inhalte zu den Themen Führungsverständnis, Kommunikation, Konfliktklärung, Umgang mit typischen Führungsaufgaben, Selbstorganisation, Workshops, Reden und Präsentationen vermittelt wurden. Aufgrund von Corona musste das Verfahren mehrfach angepasst werden. Umso mehr ist die Stadt Viernheim stolz, dass der erste Durchlauf des städtischen Programms nun erfolgreich zu Ende gebracht werden konnte.

„Es hat sich gelohnt, einen individuellen, maßgeschneiderten Weg zu gehen und so die Weichen für die Zukunft zu stellen“, stellt Baaß fest. Ein besonderer Dank richtet Baaß abschließend an das Gremium und die Personalabteilung, die mit ihren erworbenen Fähigkeiten und wertvollen Erfahrungen zur erfolgreichen Auswahl von geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten beigetragen haben.

Über das Institut für Personalförderung und Organisationsentwicklung (IPOS)
Das Institut ist seit über 35 Jahren ein kompetenter und zuverlässiger Partner für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Vorausschauend stellt IPOS sich auf Zukunftsanforderungen ein und entwickelt adäquate Konzepte und Methoden zu Themen wie betriebliches Gesundheitsmanagement, Einführung organisationsübergreifender Prozesse wie Wissenstransfer bei Personalwechsel, Führungskräfte-Training, Entwicklung des Führungskräftenachwuchses oder Teamentwicklung. Seit Dezember 2010 ist das Institut mit Dipl.-Psych. Susanne Spieß als Institutsleiterin in Ditzingen/Stuttgart beheimatet.