Die Stadt Viernheim will ihre Innenstadt zukunftsfähig machen.

Ziel ist es, den innerstädtischen Raum wieder stärker mit Leben zu füllen, damit in ihm eine lebendige Gemeinschaft entstehen kann. Genau dieses Ziel verfolgt „ViernheimConnected“: Miteinander verbinden und mit der Heimatstadt verbunden sein. So soll mit Hilfe von zahlreichen Veranstaltungsformaten der Apostelplatz zum zentralen Ort der Begegnung und des Dialogs werden. Jeder Monat wird unter ein bestimmtes Motto gestellt, unter dem sich interessierte Gruppen, Institutionen und Vereine, aber auch Bürgerinnen und Bürger wiederfinden und unbürokratisch mit Aktionen auf dem Apostelplatz beteiligen können. Mit der Umsetzung und Koordination wurde der Verein Lernmobil e.V. beauftragt, der die Gestaltung von Vielfalt in Viernheim seit vielen Jahren erfolgreich umsetzt.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten Bürgermeister Matthias Baaß, Geschäftsführerin Dr. Brigitta Eckert sowie Selma Emekci als Projektleiterin vom Verein Lernmobil e.V. das Projekt und die einzelnen Ziele vor.

2021 hatte sich die Stadt Viernheim erstmals und erfolgreich im Rahmen des Landesprogramms ZUKUNFT INNENSTADT des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen beworben und Fördermittel beantragt. Unter dem Schwerpunkt „Denken und beleben Sie Ihre Innenstadt neu“ soll Städten und Gemeinden geholfen werden, ihre Stadtzentren zusammen mit den Akteuren vor Ort durch kreative und nachhaltige Lösungsansätze zukunftsfähig zu machen.

Baaß: „Innenstädte waren schon immer, und sind heute noch, Orte des sozialen Lebens und Zusammenkommens. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Sie sind nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern als wichtiger Ort der Begegnung europäisches Kulturgut“. Die Stärken der Innenstädte seien ihr breites Angebot und die Funktion als zentraler Treffpunkt, sie waren schon immer auch Begegnungsstätte, so der Rathauschef. Die Pandemie habe gezeigt, wie sehr die Menschen die innenstädtischen Räume schätzen und in Zeiten der Lockdowns schmerzlich vermisst hätten. Hier wurde vielen bewusst, welche große Bedeutung das soziale Zusammensein hat.

Aber auch die Digitalisierung, der zunehmende Onlinehandel und die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre haben die Innenstädte stark verändert. Diese Entwicklungen verdeutlichten, dass die Stadtzentren, so wie sie jetzt aufgestellt sind, anfällig sind und vor großen strukturellen Herausforderungen stehen. Viele Orte, die Gemeinschaft im öffentlichen Raum ermöglichten, sind bereits verschwunden.

Um die Stadt in der Zukunft attraktiv und lebenswert zu machen, bedarf es eines passenden gesellschaftlichen Rahmens. „Erfolg beim Zusammenleben entsteht dann, wenn die Menschen in einem Gemeinwesen selbst die Gelegenheit haben, mitzuwirken, sich einzubringen und gemeinsam das Miteinander zu gestalten“, hebt Dr. Brigitta Eckert hervor, die sich auf die Projektgestaltung von ViernheimConnected freut.

Dabei stehen folgende Projektziele im Vordergrund:

1. Belebung der Innenstadt durch unterschiedliche Akteure, die gemeinsame Erlebnisse durch Begegnung schaffen. Jung und Alt, aus aller Welt, divers, mit und ohne Handicap etc.
2. Begegnungen unterschiedlicher Akteure ermöglichen, die es sonst so nicht gäbe. Sich kennenlernen, besser vernetzen und gemeinsame Erfahrungen machen.
3. Nutzung des Apostelplatzes als Plattform für Viernheimer Vereine und Institutionen, um sich und ihre Arbeit vorzustellen
4. Vielfalt als Spiegelbild der modernen Stadtgesellschaft sichtbar machen, das heißt Akteure gestalten Formate, die so die gelebte Diversität in einer Kommune nach außen tragen.
5. Die Innenstadt als Einkaufsmöglichkeit stärken.
6. Städtische Angebote bei der Gestaltung unterstützen und somit Synergieeffekte für alle Zielgruppen schaffen.

Unterstützt wird Eckert dabei von Projektleiterin Selma Emekci, die als Mitarbeiterin des Vereins in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Viernheimer Akteuren sammeln konnte. Sie ruft alle Vereine, Unternehmen, Geschäftsbetreibende, Religionsgemeinschaften, Schulen, Kitas und Kindergärten, Museen, Kunst- und Kulturhäuser, kurzum alle interessierten Bürgerinnen und Bürger Viernheims, zum Mitmachen auf: „Lassen Sie uns gemeinsam mit kreativen und nachhaltigen Ideen den Apostelplatz im Herzen Viernheims neu denken und neu beleben. Viernheim kann nur das sein, was wir daraus machen!“

Die ersten Veranstaltungen im November stehen bereits fest und ganz unter dem Motto „Zeit des Teilens“.

Vier Organisationen von und mit Viernheimer Bürgern nutzen die Chance, sich und ihre Arbeit bzw. ihr Ehrenamt mit einem Infostand auf dem Apostelplatz (während der Kerwezeit auf dem Rovigoplatz vor der Goetheschule) vorzustellen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen:

Am 3. November, von 11 bis 15 Uhr der Viernheimer Hospizverein e. V. (Rovigoplatz), am 10., von 13 bis 16 Uhr der Freundeskreis Afghanistan e. V. (Rovigoplatz), am 17., von 10 bis 15 Uhr Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e. V. (Apostelplatz) sowie am 24. November, von 11 bis 15 Uhr eine Interessensgruppe zur Solidarität mit den Frauen Irans (Apostelplatz). Begleitet werden die Vereine und Gruppen von verschiedenen Kooperationspartnern, die sie zum Beispiel mit dem Verkauf von Kuchen oder Selbstgebasteltem finanziell unterstützen. Sämtliche Erlöse und Spenden gehen zu 100 Prozent an die Organisation, die an dem jeweiligen Tag im Fokus steht.

Die jeweiligen Themen der folgenden Monate werden rechtzeitig in der Presse und auf der Homepage des Vereins Lernmobil unter www.lernmobil-viernheim.de bekanntgegeben.

Für Interessierte, die sich und ihre Arbeit bzw. ihr Engagement vorstellen oder kreative Ideen für eine Aktion auf dem Apostelplatz haben, steht Selma Emekci entweder persönlich zu den Sprechzeiten im Stiftungshaus (Rathausstr. 32) montags von 13 bis 16 Uhr und mittwochs von 9 bis 12 Uhr oder per E-Mail unter emekci(at)lernmobil-viernheim.de zur Verfügung.