Lampertheimer Straße 22

Johannes Lamberth trat 1913 sein Bürgermeisteramt an.

1922 heiratete er Luise Decker.

Am 22. März 1933 besetzten SA- und SS-Leute den Viernheimer Gemeinderatssaal. Bürgermeister Jean Lamberth wurde abgesetzt, sein Ruhegeld wurde ihm verweigert.

1936 starb Jean Lamberth. Eine langjährige Krankheit hatte sich unter den Schicksalsschlägen verschlimmert.

Die Brüder Hugo und Robert Weißmann übernahmen 1922 das Handelsgeschäft ihres Vaters. Mit 71 Jahren zog sich Hugo 1933 aus dem Geschäft zurück. Zwei Jahre zuvor war seine Frau Rosa verstorben.

1936, er wollte oder konnte nicht auswandern, nahm sich Hugo mit 74 Jahren in Mannheim das Leben.

Robert und seine Frau Karolin flohen 1938 zu ihrer Tochter nach Freiburg.

Am 22. Oktober 1940 erfolgte die Deportation der Freiburger Juden in das Lager Gurs (Südfrankreich). Robert verstarb dort am Jahresende, Karolin konnte später nach Israel gelangen.

Hügelstraße 4 und 6

Molitorstraße 1a

1930, mit 65 Jahren, übergab die Witwe Sara Schindler ihr Kurzwarengeschäft an ihren 21-jährigen Sohn Ferdinand. Ihre verwitwete Tochter Auguste Zehner lebte mit im Haus.

Ferdinand heiratete 1932 Minna Spirer.

1933 kam Sohn Heinz Welt. Er war zwei Jahre alt, als seine Eltern gezwungen wurden, ihr Geschäft zu schließen.

In der Pogromnacht 1938 wurde ihr Haus geplündert. Ferdinand konnte in die USA fliehen.

Die Familie versuchte über Belgien nachzukommen.

Nach Kriegsbeginn von den NS-Besatzern verhaftet, wurden Sara und Auguste nach Auschwitz verschleppt und ermordet.

Minna und Heinz fanden Helfer und überlebten in Belgien.

Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert. Pate kann jede Privatperson werden, aber auch Vereine, Verbände, Parteien, Stiftungen, Firmen und Schulen

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