Offizielle Auszeichnung während der Partnerschaftsfeier am 09.05.2010
Viernheim ist die 14. Fairtradestadt in Deutschland

Bürgermeister Matthias Baaß: "Damit können wir einen Beitrag zur mehr globaler Gerechtigkeit leisten

In einem wunderschönen Rahmen wurde der Stadt Viernheim offiziell der Titel "Fairtrade-Stadt" durch Herinz Fuchs, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. Köln: "Es ist mir eine große Freude, Viernheim als 14. Kommune in Deutschland den Titel Fairtrade-Stadt zu verleihen. Herzlichen Dank an alle, die dies ermöglicht haben, insbesondere an die Steuerungsgruppe mit Volker Klein, Anita Heckmann-Schradi und Hermann Wunderle, Sonja Ott und Robert Toth vom Eine-Welt-Kreis und dem Weltladen Viernheim."

Stellvertretend für ganz Viernheim überreichte er an Bürgermeister Matthias Baaß die Urkunde. Mit folgendem Text:

Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns wird Viernheim mit dem Titel Fairtrade-Stadt ausgezeichnet.

Durch ihr Engagement für den Fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt Viernheim eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechte Welt, indem Viernheim dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird.

Wir gratulieren und bedanken und herzlich für Ihren Einsatz!

Mitte Dezember 2009 wurde die offizielle Bewerbung Viernheims eingereicht.

"Bekanntlich setzt sich die Stadt Viernheim schon seit längerer Zeit für den fairen Handel ein. Auch auf diesem Wege möchte die Stadt einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten", bringt es Bürgermeister Matthias Baaß auf den Punkt.

Das durch viele Kampagnen und Aktionen gewachsene Netzwerk des "Eine-Welt-Kreises e.V." hat es ermöglicht, in sehr kurzer Zeit die geforderten Kriterien zur Verleihung des Titels "Fairtrade-Stadt" zur erfüllen.

Der faire Handel in Viernheim hat eine lange "Tradition" und wird in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens bereits gelebt. Die Stadt Viernheim hat für die Zukunft auch neue Ziele definiert: Dazu gehört, weitere Vereine, Firmen und öffentliche Einrichtungen als Unterstützer für den fairen Handel zu gewinnen u. a. auch durch Bildungsarbeit. Ein weiters großes Ziel ist, mit den Partnerstädten Viernheim (Franconville, Potters Bar und Rovigo) den Titel als Fairtrade-Town anzustreben.

Seither erfolgt die Rezertifizierung im zweijährigen Turnus.

 

Informationsfilm über Aktivitäten in Viernheim

Anlässlich verschiedener Jubiläen (25 Jahre Focus Viernheim, 25 Jahre Eine Welt Kreis Viernheim und 5 Jahre Yaa Soma) haben die Eine Welt Gruppen in Viernheim einen Film über ihre Aktivitäten durch das Filmteam Framed Chaos produzieren lassen. Alle Gruppen freuen sich über Interessierte und deren tatkräftige Unterstützung.

Information: Was ist Fairtrade?

Der Titel wird an Städte und Gemeinden verliehen, die fünf weltweit einheitlich festgesetzte Kriterien erfüllen. In allen fünf Punkten wurde die Brundtlandstadt Viernheim dem Kriterienkatalog mittlerweile gerecht: Verwendung von Fairtrade-Kaffee und einem weiteren Produkt aus fairem Handel in allen parlamentarischen Gremien der Ausschüsse samt Magistrat und im Bürgermeisterbüro sowie Angebot von gesiegelten Produkten aus Fairem Handel in lokalen Einzelhandelsgeschäften. Auch der Ausschank von Fairtrade-Produkten in Cafés und Restaurants gehört schon zum Viernheimer Alltag.

 

Fairtrade setzt sich für Kleinbauern und Plantagenarbeiter ein!

Fairtrade setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung von wirtschaftlich benachteiligten Produzentengruppen wie Kleinbauern und Plantagenarbeiter ein. In 58 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerika profitieren über sieben Millionen Menschen vom Fairen Handel.

Das Fairtrade-Siegel zeichnet weltweit hochwertige Produkte aus, die nach internationalen sozialen Standards fair gehandelt und umweltschonend produziert werden.

Bei Fairtrade stehen die Menschen im Süden im Mittelpunkt. Fairtrade fördert deshalb gezielt Kleinbauern und Arbeiter in den Entwicklungsländern und verbessert ihre Position auf dem Weltmarkt. Fairtrade ist viel mehr als ein Siegel. Fairtrade hat ein klares entwicklungspolitisches Ziel: unseren Konsum verantwortlicher zu gestalten und somit die Armut im Süden abzubauen.

TransFair ist ein gemeinnütziger Verein, der von angesehenen Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz, Frauen, Bildung, Umwelt und Soziales getragen wird. Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte.

Um den bewussten Einkauf zu stärken, betreibt TransFair eine umfangreiche Informations-und Öffentlichkeitsarbeit. Im Dialog mit seinen Partnern vermarktet, pflegt und erweitert TransFair das Fairtrade-Produktsortiment und erschließt neue Vertriebswege.

TransFair gehört zum internationalen Verbund der Fairtrade Labelling Organisation (FLO), in dem weltweit 21 Siegelinitiativen zusammengeschlossen sind.

In Zusammenhang mit den Produzenten, Entwicklungsexperten und den Siegelinitiativen setzt FLO die international gültigen Fairtrade-Standards fest. Es gibt Standards sowohl für Kleinbauernorganisationen als auch für Plantagen sowie umfangreiche Umweltkriterien.

Die unabhängige Zertifizierungsorganisation FLO-Cert GmbH stellt die Einhaltung der Fairtrade-Standards sicher. Das weltweit einheitliche und transparente Prüfungsverfahren entspricht der ISO-Norm 65.

Fairtrade steht für ethisches Handeln, Nachhaltigkeit und Tranparenz - und baut so eine Brücke zwischen den Produzenten und den Verbrauchern.

 

Fairtrade-Standards sichern die Zukunft

Fairtrade-Standards sichern eine Produktion unter menschenwürdigen und umweltschonenden Bedingungen. Dazu gehören:

  • stabile, Existenz sichernde Mindestpreisen, die von den Schwankungen der Märkte unabhängig sind
  • eine zusätzliche Fairtrade-Prämie, die für Gemeinschaftsprojekte verwendet wird
  • eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die die Umwelt schont
  • feste Preisaufschläge für biologische Anbaumethoden
  • Verbot von illegaler Kinderarbeit
  • langfristige Handelsbeziehungen


Auf diese Weise können viele Familien aus eigener Kraft ihr Einkommen steigern und in nachhaltigen Anbau, Bildung und medizinischer Versorgung investieren.