Insgesamt 250 Lammfelle und 500 Kilogramm Dosenwurst werden in den nächsten Tagen das Gelände der Lammschlächterei Baumann am Pariser Weg verlassen und sich per Spedition auf den Weg in Viernheims polnische Partnerstadt Mława machen. Unterstützt werden sollen mit den Hilfsgütern vor allem ukrainische Frontsoldaten und weitere bedürftige Menschen in der Ukraine, die derzeit bei eisigen Temperaturen und ohne Heizung sowie Strom in den umkämpften Gebieten ausharren müssen.
Zustande kam die Idee der Hilfsaktion von Rainer und Erik Baumann im Januar dieses Jahres, als beide vom geplanten Besuch von Bürgermeister Sławomir Kowalewski aus Mława anlässlich des Neujahrsempfangs in Viernheim erfuhren. Das Viernheimer Traditionsunternehmen, in dem auch viele polnische Arbeitskräfte und seit neuestem ein geflüchteter ukrainischer Tierarzt beschäftigt sind, verfolgt seit Kriegsbeginn die Entwicklungen und versucht gerade in solchen Situationen zu helfen, wo es geht. „Das ist für uns auch eine Herzenssache“, erzählt Erik Baumann, Juniorchef des Unternehmens. Bei der Flüchtlingswelle 2015 habe das Unternehmen etliche geflüchtete Menschen bei sich aufgenommen. „Einige davon arbeiten heute noch in unserem Betrieb“, ergänzt Vater Rainer Baumann.
Überbracht wurde die frohe Botschaft der Hilfsaktion nach vorheriger Abstimmung mit Ersten Stadtrat Jörg Scheidel dann persönlich. Mitte Januar, während ihres Aufenthalts in Viernheim, erfolgte ein kurzer Besuch der kleinen polnischen Delegation gemeinsam mit dem Baudezernenten im Unternehmen. „Das ist eine großartige grenzüberschreitende Hilfsaktion“, zeigt sich Scheidel begeistert. Auch Bürgermeister Kowalewski, der mit einigen ukrainischen Soldaten in Verbindung steht und die Hilfsgüter entsprechend weiterleiten wird, zeigte sich sehr dankbar über die großzügige Geste: „Die Menschen in der Ukraine werden sich sehr über die wärmenden Felle und Lebensmittel freuen.“
Nachdem die Produktion der Lammfelle sowie der Wurst in Kooperation mit den Dosenwurstproduzenten der Firma Baumann erfolgte, werden die Hilfsgüter nun in den Lkw verladen und in den nächsten Tagen nach Mława gebracht.
