In einer Videokonferenz tauschten sich Bürgermeister Matthias Baaß und sein Amtskollege Sławomir Kowalewski über die aktuelle Situation in der rund 1 200 Kilometer entfernten Partnerstadt in Polen aus, die als direktes Nachbarland zur Ukraine derzeit stark von einem Zustrom von schutzsuchenden Kriegsflüchtenden betroffen ist. Sichtlich bewegt berichtete der Bürgermeister aus Mława, dass er jeden Tag die Geflüchteten in seiner Stadt sehe und tief erschüttert sei über diese Katastrophe.
„Bislang sind über 2 000 Flüchtende aus der Ukraine im Kreis Mława angekommen. Über 900 davon wurden von dem von uns eingerichteten Hilfszentrum für Kriegsflüchtlinge in Mława registriert“, erzählt Kowalewski. Jeden Tag kümmere sich die Stadt um die Grundbedürfnisse dieser Menschen, aber auch um ihre Integration, kostenlose Freizeitangebote und Bildung.
In den letzten Tagen hätten mehrere Dutzend Geflüchtete, manchmal sogar über 100, das Hilfszentrum aufgesucht. „Wir versorgen sie mit einem Dach über dem Kopf, Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und anderen notwendigen Dingen“. Gleichzeitig erhielten Kinder die Möglichkeit, die Schulen in Mława zu besuchen - bisher seien 63 Kinder in Mławas Schulen angemeldet worden.
Viele der in Mława ankommenden Flüchtenden würden zum Ausdruck bringen, dass sie nicht gedacht hätten, von Polen so herzlich empfangen zu werden. Laut Kowalewski entstünde ein neues Bild von Polen. „Sie freuen sich über jedes Stück Brot und jede Unterkunftsmöglichkeit.“
Viernheim unterstützt
Umso mehr freute sich Bürgermeister Matthias Baaß, dem polnischen Amtskollegen die positive Nachricht zu überbringen, dass auf dem von der Stadt Viernheim eingerichteten Spendenkonto, das die Partnerstadt bei der Versorgung der ukrainischen Flüchtenden unterstützen soll, bereits über 25 000 Euro aus der Bürgerschaft eingegangen seien. „Ganz Viernheim steht an Eurer Seite und die Bürgerinnen und Bürger zeigen durch ihre großartige Hilfs- und Spendenbereitschaft ihre uneingeschränkte Solidarität mit Mława und den Menschen aus der Ukraine“, berichtet Baaß.
Die Überweisung des Spendenbetrages zuzüglich der Spende der Stadt Viernheim in Höhe von 5 000 Euro sei bereits veranlasst und auf dem Weg in die Partnerstadt.
Der polnische Bürgermeister zeigte sich überwältigt von der Hilfsbereitschaft und bedankte sich ausdrücklich bei allen Bürgern in Viernheim. „Ich empfinde die Bereitschaft Viernheims, in Mława zu unterstützen, als Ausdruck tiefster Freundschaft“, so der polnische Bürgermeister. Das gesammelte Geld werde für den Kauf von Lebensmitteln, Unterwäsche, Medikamenten und anderen notwendigen Dingen verwendet, die die Kriegsflüchtlinge benötigen.
Aber auch die Viernheimer Hilfsorganisationen stünden für weitere Unterstützung bereit, informierte Baaß seinen Amtskollegen. Denn in einem zurückliegenden Gespräch mit dem Kultur- und Sportamt hätten die Vereine und Institutionen der Arbeitsgemeinschaft Viernheimer Hilfsorganisationen (AVH) rund um das Technische Hilfswerk und den Malteser Hilfsdienst bereits ihre volle Unterstützung zugesichert, bei zusätzlichem Bedarf von Hilfsgütern einen Transport nach Polen zu organisieren.
„Ich bin sehr froh, dass wir Ihre Unterstützung haben. Ich glaube, dass wir diese schwierige Zeit gemeinsam überstehen werden“, so Sławomir Kowalewski.
Begleitet und übersetzt wurde die digitale Schalte von Edyta Zander, Mitarbeiterin im Kulturamt in Viernheims Freundesstadt Haldensleben und gebürtige Polin aus der an Mława angrenzenden Nachbarstadt Ciechanòw (gleichzeitig polnische Partnerstadt der Stadt Haldensleben).
Spendenkonto der Stadt Viernheim
Wer die polnische Partnerstadt Mława unterstützen möchte, der kann auf das Sonderkonto
spenden, das die Stadt Viernheim für diesen Zweck eingerichtet hat: IBAN DE30 5095 1469 0003 0040 10 bei der Sparkasse Starkenburg, Stichwort „Ukraine-Flüchtlinge“. Sämtliche Spendengelder werden an das Sonderkonto der Stadt Mława nach Polen weitergeleitet.
